Beispiel eines neuen Schraffurmusters
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Die Vorgehensweise für eine neu zu erstellende CAD-Schraffur soll anhand eines praktischen Beispiels erörtert werden. Sie möchten für die künftigen Ausführungsplanungen das Muster für bewehrten Beton erstellen. Das Muster besteht aus parallelen Linien gleichen Abstandes, die i. d. R. im Winkel von 45° gezeichnet werden. Jede zweite Linie ist gestrichelt. Damit entspricht dieses Muster in etwa der AutoCAD-Schraffur ANSI33. Die Aufgabe besteht nun darin, ein Linienmuster zu zeichnen, welches den kleinsten gemeinsamen Teil dieser Schraffur definiert. |
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Zunächst sollte man sich über die Größenverhältnisse im Klaren werden. Bewehrter Beton wird zumeist in technischen Ausführungsplänen der Maßstäbe 1:50, 1:20 oder noch größer gezeichnet. Da die Darstellung kleiner Bereiche notwendig erscheint, ist ein festgelegter Linienabstand von 1 cm günstig. Die einzelnen Abschnitte der gestrichelten Linie sollen ebenfalls 1 cm lang sein und diesen Abstand auch untereinander aufweisen. Damit sind die Parameter für die zeichnerische Konstruktion festgelegt. Da die Schraffur in der Anwendung gedreht werden kann, kann das Muster orthogonal gezeichnet werden. |
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Daraus ergibt sich als kleinstes notwendiges Muster eine Linie von 2 cm Länge, welche die spätere durchgehende Linie definiert, sowie das 1 cm lange Linienstück der gestrichelten Linie im Abstand von 1 cm. Die zweite durchgehende Linie muss nicht gezeichnet werden, da sie sich automatisch ergibt, wenn man dieses Muster neben sich selbst kopiert. Zeichnen Sie am besten immer ein Rechteck um das definierte Muster. |
Sie können dieses Rechteck mit den darin enthaltenen Linien nach allen Seiten kopieren, um zu prüfen, ob das Muster aufgeht. Wenn Sie eine Schraffur aus diesem Muster erzeugen, müssen Sie in der späteren Anwendung nur darauf achten, dass Sie den Drehwinkel mit -45° angeben.
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Wenn Sie immer den Drehwinkel 0 eingeben möchten, weil Sie der Meinung sind, dass ein diagonales Muster auch diagonal abgelegt sein sollte, müssen Sie das gezeichnete Muster anders entwerfen. Die kleinste diagonale Einheit sieht anders aus und ist i. d. R. auch schwerer zu entwerfen als das rechtwinklige Äquivalent. |
Die daraus resultierende Schraffurdatei wird etwas größer, der spätere Speicherbedarf ist aber exakt der gleiche.
Egal welches Muster Sie bevorzugen, Sie können nun den Befehl Neues Muster auswählen, um aus dem gezeichneten Muster eine Schraffur zu erstellen. Als Name könne Sie z. B. BETON01 verwenden und als Beschreibung z. B. bewehrter Beton, Linienabstand 1 cm, bereits 45°.
Führen Sie nun die Objektwahl aus und definieren Sie dann den Schraffurbereich durch Zeigen eines Rechtecks. Daraufhin wird automatisch eine temporäre Schraffurdatei erstellt, welche sofort testweise angewendet werden kann. Sie können im letzten Schritt auch ein Dia von der Testschraffur erstellen, worauf das neue Muster sofort im Manager visualisiert wird. Das Dia lässt sich bei Bedarf jederzeit aktualisieren, um eine aussagekräftige Darstellung zu erhalten.
Der Schraffurmanager hat nun eine Schraffurdatei mit dem Namen BETON01.PAT erstellt. Die Schraffurdatei enthält in der Kopfzeile, die immer mit einem Stern * beginnt, zuerst den Musternamen, gefolgt vom Beschreibungstext. Im Anschluss daran stehen die mathematischen Linienbeschreibungen.
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*Beton01,Bewehrter Beton, Linienabstand 1 cm, bereits 45° 45,0.1,0.1,0.02000000,-0.02,0.04 45,0.12121320,0.10707106,0.02,0.02,0.01,-0.03 45,0.10707106,0.12121320,0.02,0.02,0.01,-0.03 |
Falls nicht schon im Assistenten geschehen, können Sie im Eigenschaftenfenster nun noch einen Vorgabelayer für die Schraffur definieren. Betätigen Sie hierfür die gepunktete Schaltfläche [...] neben dem Eintrag Layer, um den zentralen WS LANDCAD-Layerdialog zu öffnen. Legen sie den Layer SCHRAFFUR-BETON an und geben Sie ihm eine entsprechende Farbe. Achten Sie darauf, dass der Schalter als Vorgabe Speichern aktiviert ist. Bitte denken Sie auch daran, das Muster als DWG, am besten im gleichen Verzeichnis, abzuspeichern, damit Sie es später jederzeit wiederverwenden und eventuell modifizieren können.



