Bilanzierungen werden i. d. R. mit Hilfe eines Bilanzschemas dargestellt, welches im Setup gewählt wird und die Bezeichnung, Anordnung und die zu bilanzierenden Klassen definiert. Das Bilanzschema muss so aufgebaut werden, dass eine sinnvolle hierarchische Auswertung nach gleichbleibendem Prinzip möglich ist. Dies bedeutet, dass eine allgemeine Rechenvorschrift für die Ermittlung von Summen und prozentualen Anteilen erforderlich ist, welche den größten Nutzen hat. 

Da man in einem hierarchischen System die Knotenpunkte öffnen und schließen kann, um den Detailgehalt zu variieren, müssen demnach die Summenbildungen in den Knotenpunkten selbst stattfinden. Hat ein Knotenpunkt selbst eine Bilanzklasse, erscheint ein dieser Bilanzklasse zugeordnetes Planzeichen (Objekt) unterhalb dieses Knotenpunktes.

Ein gutes Beispiel hierzu stellt der Knotenpunkt Wohnbauflächen dar. Diesem ist direkt die Klasse Wohnbauflächen zugeordnet. Dem Knotenpunkt sind weiterhin Unterpunkte (z. B. Allgemeine Wohnbaugebiete, Besondere Wohnbaugebiete) untergeordnet. Der Wert für die Wohnbauflächen wird daher aus allen Werten untergeordneter Punkte sowie aus den Objekten mit der Bilanzklasse Wohnbauflächen gebildet.


Reine Knotenpunkte sind im Bilanzdialog daran zu erkennen, dass ihnen keine Planzeichen (Objekte) zugeordnet sind (Wechseln Sie dazu bitte in die Ansicht Planzeichen einblenden).

Punkte, denen eine Bilanzklasse zugeordnet wurde, sind hingegen daran zu erkennen, dass sie von Planzeichen gefolgt werden. 

Planzeichen sind am vorangestellten Icon des jeweiligen Objekttyps zu erkennen. Werte werden jeweils aufsummiert und wie die Anteile grün dargestellt.

Beim Objekttyp Fläche sind die grünen Werte stets Flächenschlussobjekte.

Überlagerungsflächen sind am speziellen Icon zu erkennen, wobei die Werte rot und in Klammern dargestellt werden. Überlagerungen werden nur  in der Spalte 'Werte' aufsummiert und ihr Flächenanteil wird mit (0,00) dargestellt.

Die Berechnung läuft wie folgt:

  • Ein Wert enthält die Summe der direkt darunter befindlichen Werte, d. h. sind einem Knotenpunkt eine oder mehrere Knotenpunkte untergeordnet, erhält er die Summe von deren Werten. Die grün dargestellten Werte von Planzeichen werden jeweils aufsummiert und bilden daher den Wert des tiefsten Gliederungspunktes. Die roten Werte aus Überlagerungsflächen werden nur in der Spalte 'Werte' nicht aber in 'Flächenschlussobjekte' aufsummiert.
  • Ein Anteil (in Prozent) wird immer in Relation zum Wert des nächsthöheren Gliederungspunktes berechnet. Da Überlagerungsflächen keinen sinnvollen Anteil an der bilanzierten Flächensumme besitzen, wird er immer auf 0,00 gesetzt.
  • Relativ zur Begrenzung (in Prozent) zeigt den Anteil eines Flächenschlussobjektes an der gewählten Begrenzung (was zumeist dem Geltungsbereich entspricht). Ist im Wahl-Dialog keine Begrenzung gewählt worden, wird in der Spalte ein Ergebnis von 0,00 angezeigt


Auf diese Art und Weise sieht man in jedem Detailierungsgrad die tatsächlichen Werte sowie deren Anteil am zugehörigen Oberpunkt.

Die Gesamtfläche liefert dadurch automatisch die Summe der tatsächlich im Plan zugeordneten Flächenschlussobjekte. Der Geltungsbereich selbst ist zwar mit einer eigenständigen Bilanzklasse versehen, jedoch als Überlagerungsfläche deklariert, da das Ergebnis ansonsten doppelt so groß ausfallen würde. Somit geht der Geltungsbereich als Überlagerungsobjekt nicht in das Gesamtergebnis ein. Im Idealfall ist die Größe des Geltungsbereiches in der Spalte "Flächenschlusswerte" identisch mit der Gesamtfläche. Abweichungen deuten darauf hin, dass nicht alle Flächen ausgewählt wurden bzw. Überlappungen oder lückenhafte Zuweisungen existieren. In der Spalte "Werte" werden unter Gesamt sowohl Flächenschluss- als auch Überlagerungsobjekte addiert. Die Größe ist somit meistens größer als der Geltungsbereich. Die Gesamtaddition in der Spalte "Werte" wird in der Praxis ohne Bedeutung sein!


Beispiel:



Im dargestellten Beispiel wurden der Geltungsbereich, die Wohnbauflächen, die Mischgebiete und die jeweils vorhandenen Baufenster bilanziert. Aus dem Bilanzdialog lassen sich folgende Informationen entnehmen:

  • Das Planzeichen WA1 hat eine gerundete Fläche von 1947 m², was einen Anteil an den Allgemeinen Wohnbaugebieten von 48.07% ausmacht. Das Objekt wird grün dargestellt, denn es handelt sich um ein Flächenschlussobjekt.
  • Die Allgemeinen Wohnbaugebiete (WA1 und WA2) besitzen zusammen eine Fläche von 4050 m² und haben einen Anteil an den Wohnbauflächen von 100%.
  • Der Anteil der Wohnbauflächen an der Art der Baulichen Nutzung beträgt nur 80.71%, da die ebenfalls vorhandenen Gemischten Bauflächen die restlichen 19.29% belegen.
  • Die Größe der einzelnen Baufenster wird als Überlagerungsobjekt rot dargestellt. Die Summe aller Baufenster beträg 1492
  • Die Anteile der Überlagerungen werden mit (0,00) ausgewiesen, denn die Anteile sollen sich immer auf das Gesamtergebnis beziehen. Ein Gesamtergebnis inklusive Überlagerungen übersteigt jedoch zumeist 100 %, sodass die Aussagen hierzu wertlos wären.
  • Die Gesamtfläche aller Flächenschlussobjekte ist mit einer Größe von 9299 m² identisch mit der Größe des Geltungsbereiches von 9299 m². Wenn alle Flächen bilanziert und keine Klaffungen sowie Überlappungen vorliegen, sollte genau das das Ergebnis jeder Flächenbilanz sein. In Längen- und Stückbilanzen verhält es sich natürlich anders.