Das Fenster Exportdaten (Ansicht/Fenster/Exportdaten) im Planzeichenmanager dient zur Übersetzung der WS LANDCAD-Planzeichen in die Objektklassen von XPlanung. Diese Übersetzung muss konfiguriert werden, was in Bezug auf die Standard-Planzeichen des Programmes natürlich bereits geschehen ist. Die Dokumentation an dieser Stelle ist für diejenigen wichtig, die eigene Planzeichen in die Bibliotheken integriert haben. 



Zunächst sei kurz das Prinzip erläutert (siehe oben stehende Abbildung): Den Planzeichen, wie sie durch die Dias visualisiert werden, müssen Objektklassen gemäß XPlanung gegenübergestellt werden (siehe dazu die Spezifikationen unter www.xleitstelle.de). Diese Objektklassen selbst berücksichtigen die Darstellungs- und Festsetzungsmöglichkeiten der PlanzV 90, gehen z. T. aber darüber hinaus, um dem fortgeschrittenen Baurecht gerecht zu werden. Im Fenster sind rechts die zutreffenden Objektklassen für die jeweilige Übersetzung angezeigt. Diese Übersetzung kann aktuell in sechs verschiedenen Konfigurationen erfolgen:


  • gemäß Objektartenkatalog XPlanGML 6.0  🡪  XPlan 6.0 – WS LANDCAD-Konfiguration
  • gemäß Objektartenkatalog XPlanGML 5.4  🡪  XPlan 5.4 – WS LANDCAD-Konfiguration
  • gemäß Objektartenkatalog XPlanGML 5.2  🡪  XPlan 5.2 – WS LANDCAD-Konfiguration
  • gemäß Objektartenkatalog XPlanGML 5.1  🡪  XPlan 5.1 – WS LANDCAD-Konfiguration
  • gemäß Objektartenkatalog XPlanGML 4.1  🡪  XPlan 4.1 – WS LANDCAD-Konfiguration
  • gemäß Objektartenkatalog XPlanGML 3.0  🡪  XPlan 3.0 – WS LANDCAD-Konfiguration


Die zutreffende Version kann im oberen Abschnitt des Fensters Exportdaten per Klappliste ausgewählt werden. Der Inhalt der Konfiguration wird jedoch erst plausibel angezeigt, wenn im Planzeichenmanager (Export / Exportdaten öffnen …) die Konfigurationsdatenbank von WS LANDCAD geladen wird (siehe auch Kapitel Exportdaten öffnen). Es ist naheliegend und zwingend, vor jeglicher Bearbeitung die richtige XPlanTypes.sqlite zu laden!

Betrachtet man die bestehenden Konfigurationen, so erkennt man häufig mehrere zugewiesene Objektklassen. In der Regel gibt es separate Klassen für die


  • Flächennutzungsplanung (FP_),
  • Landschaftsplanung (LP_),
  • Bebauungsplanung (BP_), 
  • nachrichtliche Übernahmen anderer Fachbehörden (SO_)
  • sowie Basisklassen für Präsentationsobjekten und andere allgemeingültige Objekte (XP_)


Die Exportdaten-Ansicht zeigt im Wesentlichen die Konfiguration der Sachdatenfelder an. In der oben stehenden Abbildung ist dem WS LANDCAD-Sachdatenfeld VG das XPlan-Attribut Z gegenübergestellt. Das bedeutet, die Inhalte, die man im Sachdaten-Dialog unter VG eingegeben hat, werden in das XPlan-Attribut Z exportiert. Die Konfiguration ist dabei immer planzeichenbezogen und gilt nicht für andere Planzeichen. Bei diesen muss die Konfiguration wiederholt oder kann per kopieren und einfügen übertragen werden. Rechts in der tabellarischen Ansicht werden also die dem Planzeichen zugewiesenen Sachdatenfelder aufgeführt. Per Klappliste kann man aus den Feldern auswählen.


Bei XPlan-Attributen, denen im Objektartenkatalog Aufzählungen (Enumerationen) zugewiesen sind, werden die Eingaben im Sachdaten-Dialog in die möglichen Werte dieser Enumerationen übersetzt. 


In dem nebenstehenden Beispiel ist zunächst  Zweckbestimmung ausgewählt. Das bedeutet, dass sich der letztlich exportierte Wert aus dem Inhalt des Sachdatenfeldes ergibt. Die Zweckbestimmung ist also variabel. Setzt man die Zweckbestimmung Kirchliche Zwecke fest, exportiert das Programm aufgrund interner Übersetzungen den Wert 1400 (Kirche), bei Sozialen Zwecken kommt 1600 (Sozial) u.s.w. heraus.

Wählt man in der Exportkonfiguration jedoch direkt einen der Wertevorräte (z. B. 1400 (Kirche)), so würde die Zweckbestimmung Kirche exportiert - auch dann, wenn im Sachdatenfeld Zweckbestimmung am Objekt in der Zeichnung kein Eintrag vorgenommen wird. D. h. bleibt das entsprechende Sachdatenfeld leer, wird trotzdem Kirche herausgeschrieben. Sollte aber ein anderer, legaler Eintrag aus den bekannten Enumerationen der XPlanung gewählte werden (z. B. Schule), so hat dieser Vorrang von dem fest konfigurierten Eintrag Kirche!

Die anderen zur Auswahl stehenden Datenfelder machen im Hinblick auf das XPlanungs-Attribut Zweckbestimmung keinen Sinn. Zur Auswahl werden sie jedoch angeboten, weil alle dem Planzeichen zugewiesenen Datenfelder aufgeführt werden.

Möchte man ein XPlanungs-Attribut nicht mit Inhalt füllen, so trägt man rechts als Platzhalter den Wert 0 ein.


Erwartet XPlanung für einen Inhalt die Daten in einem komplexen Datentyp (z. B. BP_KomplexeZweckbestGemeinbedarf) so ist auch für den XPlanExport und -Import im Fenster Exportdaten ein komplexer Datentyp mit Unterattributen zu konfigurieren. Ab XPlanGML 6.0 sind fast alle Zweckbestimmungen Teil eines solchen Komplexes. In der obigen Abbildung steht in der linken Spalte das XPlan-Attribut zweckbestimmung. Demgegenüber ist rechts kein Sachdatenfeld aus WS LANDCAD, sondern zunächst das zutreffende komplexe Attribut BP_KomplexeZweckbestGemeindarf gestellt. Es steht in geschweiften Klammern! Weiter unten in der Konfiguration und in der obigen Abbildung wird dieser Komplex mit seinen Unterattributen angezeigt. Ein Unterattribut heißt allgemein, ein anderes detail. In deren Zeilen müssen dann rechts die passenden Sachdatenkomplexe und die einzelnen Datenfelder eingegeben werden.


Wie beschrieben gilt es bei der Konfiguration, einem WS LANDCAD Sachdatenfeld entweder ein XPlan-Attribut logisch gegenüber zu stellen oder einen festen Wert eines XPlan-Attributes. Der Export ist dadurch hinreichend genau. Der Import jedoch vermag häufig nicht zu erkennen, welchem Planzeichen er z. B. eine beliebige Attribut + Wert-Kombination zuordnen soll. Deswegen kann einem WS LANDCAD Sachdatenfeld auch eine Kombination aus XPlan-Attribut und –Wert gegenübergestellt werden.


Folgende Kombinationen sind möglich:


Die Inhalte des WS LANDCAD Sachdatenfeldes Zweckbestimmung werden an das XPlan-Attribut Zweckbestimmung‘ weitergereicht. Die dabei möglichen Inhalte (kirchliche Zwecke, Schule etc.) werden in Abhängigkeit des im Sachdaten-Dialog ausgewählten Inhaltes interpretiert.

🡪 für flächige Planzeichen zu empfehlen


Das betreffende Planzeichen wird mit dem hier konfigurierten, festen XPlan-Wert exportiert, wenn im entsprechenden Datenfeld des Sachdaten-Dialoges kein oder ein beliebiger Eintrag (z. B. Dom statt Kirche) erfolgte. Sollte bei der Zweckbestimmung im Sachdaten-Dialog gleichwohl etwas eingetragen worden sein, wofür XPlanung in seinen Enumerationen beim Gemeinbedarf eine Entsprechung kennt, so hat dieser Eintrag vor dem festen XPlan-Wert Vorrang. D. h.  trägt man im Sachdaten-Dialog den für XPlanung unbekannten Inhalt Dom ein, exportiert WS LANDCAD den Wert 1400 für Kirche. Tippt man jedoch den legalen Inhalt Schule in das Sachdatenfeld, so wird der Wert 12000 für Schule verwendet.

🡪 diese einfache Kombination ist nicht zu empfehlen, weil der Import nicht exakt steuern kann, aus welcher XPlan-Enumeration der Wert stammt; besser wäre die folgende Konfiguration


Der XPlanImport erkennt hierbei sowohl, dass es sich um ein Objekt mit konkreter Zweckbestimmung handelt (Kirche), als auch welchem WS LANDCAD Sachdatenfeld (Zweckbestimmung) dieses Objekt zuzuordnen ist. Dadurch ist der Import eindeutiger. Die Kirche hat im abgebildeten Beispiel wiederum nur Vorrang, wenn im Sachdaten-Dialog kein anderer, gültiger Enumerationsinhalt vorgenommen wurde (siehe vorheriger Absatz)

🡪 nur für Symbole und Linien mit einer eindeutigen Zweckbestimmung zu empfehlen


Die Kombination aus einem XPlan-Wert und einem WS LANDCAD Sachdatenfeld kommt zustande, in dem man nacheinander den Wert und das Sachdatenfeld aus der Klappliste auswählte. Die Reihenfolge der Auswahl ist beliebig! Möchte man die Kombination entfernen, so löscht man die Einträge über die Entf.-Taste der Tastatur.


Sachdaten müssen für XPlanung zuweilen in einen Attributskomplex exportiert werden. In der Exportkonfiguration kann daher das folgende Beispiel vorkommen:



Ein Anwendungsfall für komplexe Attribute sind Zweckbestimmgskomplexe. In der Abbildung steht in der linken Spalte das XPlan-Unterattribut allgemein. Demgegenüber ist rechts das Sachdatenfeld mit dem vorangestellten Namen des Sachdatenkomplexes in WS LANDCAD konfiguriert. Beispiel: [Zweckbestimmungsangaben][Zweckbestimmung]. Die Kombinationen können aus Klapplisten gewählt werden. Hinter das Sachdatenfeld kann für eindeutige Importvorgänge zusätzlich ein XPlan-Wert wie 1400 (Kirche) angegeben

🡪 komplexe Attribute zu konfigurieren ist nur notwendig, wenn XPlanung sie verlangt


Beim XPlanImport können konkurrierende Attribute für Mehrdeutigkeiten sorgen. Beispielweise kann ein Objekt der Klasse FP_BebauungFlaeche beim XPlan-Attribut allgArtDerBaulNutzung den Wert 2000 (Gemischte Baufläche) aufweisen und unter besondereArtDerBaulNutzung den Wert 1600 (Kerngebiet). Für den Import ergibt sich dadurch ein Konflikt. Diese Datenkombination könnte beim Import nämlich zum Einzeichnen einer Gemischten Baufläche (§ 1.2. PlanzV90) oder eines Kerngebietes (§ 1.2.5 PlanzV90) führen. Diese Mehrdeutigkeit muss durch eine intelligente Priorisierung gelöst werden. Die Lösung besteht darin, dass dem zu ignorierenden XPlan-Attribut auf der Seite der WS LANDCAD Sachdatenfelder der Wert -1 zugewiesen wird. Der Wert -1 hat auf den XPlanExport keine Auswirkung!



Des Weiteren stehen unter Import/Export per Klappliste zur Auswahl:


  • Export

Die Zuweisungen dieses Planzeichens werden ausschließlich für den Export zu XPlanGML ausgelesen.

  • Import

Die Zuweisungen dieses Planzeichen werden verwendet, wenn eine XPlanGML-Datei eingelesen wird.

  • Export + Import

Die Zuweisungen zu diesem Planzeichen finden sowohl beim Import als auch Export von XPlanGML-Dateien Verwendung.

  • Nicht verwendet

Das Planzeichen wird vollständig ignoriert.


Anmerkung: Für zahlreiche Planzeichen der PlanzV90 bietet WS LANDCAD unterschiedliche technische Varianten an, z. B. bei den Wohnbauflächen eine Schraffur-, eine reine Farb- und eine kombinierte Farb-/Schraffurvariante. Im Export werden sie alle gleichberechtigt behandelt, für den Import ist jedoch nur eine Variante vorzusehen, weswegen bei der Import-/Export-Konfiguration auch immer nur eine Varinate die Zuweisung 'Export + Import' trägt. Dieses Prinzip ist bei allen Planzeichen mit mehreren grafischen Varianten so eingehalten worden. Der Import braucht im Gegensatz zum Export eine Eindeutigkeit! 


Mit Stand der Auslieferung erhalten Sie einen vollständig konfigurierten Import von XPlan 3.0, XPlan 4.1, XPlan 5.1, XPlan 5.2., XPlan 5.4 und XPlan 6.0. Für den Export gilt das ebenfalls, wobei einschränkend XPlan 3.0 und XPlan 4.1 nicht mehr unterstützt werden. Eigene Planzeichen müssen gegebenenfalls selbsttätig von Ihnen bearbeitet werden. Dazu bietet das Planzeichenmodul von WS LANDCAD die Möglichkeiten.


Die Toolbar des Fensters Exportdaten stellt folgende Funktionen zur Verfügung:


Änderungen an den Konfigurationen müssen über das Disketten-Symbol gespeichert werden. Falls Änderungen erfolgt sind, erscheint es blau.

Über Export-Objekt zuweisen können aus den verschiedenen Planarten die zutreffenden Objektklassen ausgewählt werden (siehe Detailausführungen).

Über Export-Attribut zuweisen können aus den Wertelisten die zugewiesenen Objektklassen bzw. vererbten, übergeordneten Klassen ausgewählt werden (siehe Detailausführungen).

Die Zuweisung eines Export-Attributes kann hierüber gelöscht werden.

Ein Export-Objekt kann über diese Schaltfläche entfernt werden. Dies beinhaltet neben der Objektklasse auch die zugewiesenen Export-Attribute.

Über Export-Werte bearbeiten ist die Schreibweise der WS LANDCAD-Sachdateninhalte in die Wertenummern einsehbar und bearbeitbar (siehe Detailausführungen).

Mehrere Export-Attribute können über Exportdaten kopieren in die Zwischenablage gelegt werden.

Zuvor kopierte Exportdaten können über Exportdaten einfügen auf die Exportkonfiguration anderen Planzeichen übertragen werden (siehe Detailausführungen).

Ruft die Hilfe auf.