XPlan-Werte auswählen
Die Import- und Exportkonfiguration braucht im einfachsten Fall nur auf einen Attributnamen der XPlanung zurückzugreifen, in welches die Sachdaten von WS LANDCAD eins zu eins übergeben werden. Die GRZ ist ein solch einfacher Fall. Komplizierter sind Fälle, bei denen neben der Kommunikation der Sachdatennamen auch eine Übersetzung von WS LANDCAD Schreibweisen (z. B. Kirchliche Zwecke) in XPlan-Enumerationen (z. B. 1400 statt Kirchliche Zwecke) erfolgen muss. Vollends ausgereift muss die Konfiguration für andere Importvorgänge sein können: Es kann vorkommen, dass für den Import keine eins zu eins Übersetzung ausreicht, sondern, dass nur eine Auswahl an Enumerationswerten auf ein Planzeichen in WS LANDCAD umgeleitet werden muss. Die Übersetzung der XPlan-Attribute und -Werte in WS LANDCAD-Informationen geschieht über die Dialogbox XPlan-Werte auswählen.
Der Dialog XPlan-Werte auswählen öffnet sich, wenn man im Fenster Exportdaten das Klapplistensymbol am rechten Rand einer Attributszeile anklickt:

Der Dialog listet eingangs das XPlan-Attribut auf, von dessen Attributszeile aus man den Dialog startet. Die Beschreibung ergibt sich aus dem Objektartenkatalog, welcher sich in WS LANDCAD in den XPlanTypes*.sqlite widerspiegelt (c:\ProgramData\WSLC20..\Lib\Bauleitplanung\XPlanGML). Bei Sachdatenfeld kann man per Klappliste auf die am markierten Planzeichen vorhandenen Sachdatenfelder zurückgreifen. Zu wählen ist das Sachdatenfeld, aus welchem ein WS LANDCAD Inhalt in ein konkretes XPlan-Attribut übergeben werden soll. Bei einem komplexen Attribut ist das eine Kette aus dem Namen des Komplexes und dem zutreffenden Unterattribut. Die Zeile Export-Wert ist wichtig zu belegen, wenn man zielgerichtet erreichen möchte, dass ein Planzeichen immer mit einem konkreten Enumerationswert der XPlanung exportiert wird. Der Export-Wert wird bevorzugt auch für XPlan-Importe herangezogen. Es sei denn, unter den abweichenden Import-Werten sind Einstellungen vorgenommen worden.
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Im einfachsten Fall können die Inhalte eines WS LANDCAD Sachdatenfeldes beim Export und Import in Gänze an ein XPlan-Attribut übergeben werden. Bei alphanumerischen oder dezimalen Werten ist dieses der eingegebene Text. Ist dem Sachdatenfeld eine Enumerationsliste zugeordnet, werden die WS LANDCAD Schreibweisen in die Codes der XPlanung übersetzt. |
In dem Beispiel ist Zweckbestimmung ausgewählt. Das bedeutet, dass sich der letztlich exportierte Wert aus dem Inhalt des Sachdatenfeldes ergibt. Die Zweckbestimmung ist also variabel. Setzt man bei der Enumerationsliste für den Gemeinbedarf die Zweckbestimmung Kirchliche Zwecke fest, exportiert das Programm aufgrund interner Übersetzungen den Wert 1400 (Kirche), bei Sozialen Zwecken kommt 1600 (Sozial) heraus u. s. w.. Diese Konfiguration ist für Flächen sinnvoll! Bei einem Punktobjekt kann die Einengung auf einen konkreten Export-Wert notwendig sein.
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Wählt man in der Exportkonfiguration direkt einen der Wertevorräte (z. B. 1400 (Kirche)), so wird die Zweckbestimmung Kirche exportiert - auch dann, wenn man bei der Zweckbestimmung in der Zeichnung keinen Eintrag vornahm. D. h., bleibt das vorhandene Sachdatenfeld leer, wird trotzdem Kirche herausgeschrieben. |
Sollte aber ein anderer, legaler Eintrag aus den bekannten Enumerationen der XPlanung gewählt werden (z. B. Schule), so hat dieser Vorrang vor dem fest konfigurierten Eintrag Kirche! Der hinterlegte Export-Wert wird auch für den XPlanImport verwendet. Der Import durchsucht alle Planzeichen der aktuellen Bibliothek, wo ein gewünschter Export-Wert definiert ist. Ist es beim Gemeinbedarf der Wert 1400 (Kirche), wird das Programm nur bei dem Planzeichen "Kirchliche Zwecke dienend" fündig. Neben allen Export-Werten einer eventuell hinterlegten Enumerationsliste und einer Leerzeile steht in der Klappliste für den Export-Wert der Eintrag "ausschließen, wenn definiert" zur Verfügung. Diesen Eintrag benötigt WS LANDCAD, wenn es in einer XPlanGML zu Mehrdeutigkeiten für den Import kommt. Das prominenteste Beispiel ist eine gleichzeitige Belegung der Attribute allgArtDerBaulNutzung und besondereArtDerBaulNutzung. Die XPlanGML könnte z. B. eine Gemischte Baufläche mit der besonderen Nutzung Dorfgebiet beschreiben. Dem Import stehen dann zwei Planzeichen als Entsprechung zur Verfügung: das Gemischte Baugebiet und das Dorfgebiet. Wenn in der Konfiguration des Gemischten Baugebietes nun das Attribut besondereArtDerBaulNutzung den Wert "ausschließen, wenn definiert" aufweist, kann der Konflikt dadurch gelöst werden, dass ein Gemischtes Baugebiet für den Import nicht infrage kommt, weil die Erkennung dieses Planzeichens aufgrund der besondereArtDerBaulNutzung ausgeschlossen wurde. Der Importvorgang muss folglich nach weiteren Treffern suchen und wird abschließend beim Dorfgebiet fündig!
Die oben beschriebenen Konfigurationen sind entweder eins zu eins oder eins zu alle Werte-Beziehungen. Es gibt aber auch Fälle, wo der XPlanImport mehrere Werte aber nicht alle Werte einer Enumerationsliste für ein Planzeichen verwenden soll. Der XPlanImport kann deswegen optional auf eine Werteauswahl reagieren.
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XPlanung kennt mehrere Dutzend Zweckbestimmungswerte, für die WS LANDCAD kein eigenes Symbol anbietet (beim Gemeinbedarf u. a. 10002 (AnlageBundLand)). Um die Daten einer externen GML-Datei nun vollumfänglich einzulesen, verfügt die Planzeichenbibliothek über allgemeine Zweckbestimmungssymbole für den Gemeinbedarf, die Grünflächen u. v. m.. In Abschnitt Abweichende Import-Werte ist bestimmbar, welche Werte einer XPlan-Enumerationsliste auf diese allgemeinen Platzhalter-Planzeichen umgelenkt werden. Eine Verteilung verschiedener Import-Werte ist aber nicht nur für Platzhalterfunktionen wichtig. |
Insbesondere bei Zweckbestimmungen des Straßenverkehrs trägt diese Konfiguration maßgeblich dazu bei, überörtliche Straßen, Wanderwege, Kutschwege u. s. w. auf die Planzeichen der Gliederungspunkte im Abschnitt 5 der PlanzV90 zu verteilen. Unter den abweichenden Import-Werten steht zusätzlich noch der Wert "nicht definiert" bereit. Ein Beispiel für die Notwendigkeit sind die Grünflächen. WS LANDCAD verfügt in der Bibliothek der PlanzV90 über drei Typen von Grünflächen: öffentliche, private und in der Nutzungsform nicht näher bestimmte Grünflächen. Der XPlanImport bekommt nun Schwierigkeiten, wenn das XPlan-Attribut Nutzungsform in einer GML-Datei unbelegt ist. Da das zulässig ist, kann unter den abweichenden Import-Werten bestimmt werden, welches Planzeichen angesprochen werden soll, wenn ein wichtiges Unterscheidungskriterium für den Import einer Objektklasse nicht belegt ist.
Ältere WS LANDCAD Versionen importierten grafisch nicht unterscheidbare Grünflächen. Die Sachdaten waren allerdings jederzeit vollständig. WS LANDCAD 2025 kann nun auch beim Import zwischen öffentlichen und privaten Grünflächen einen grafischen Unterschied darstellen. Diese neue Flexibilität kommt vielen weiteren Planzeichen zugute.
Beispiel für eine leistungsfähigere XPlanImport-Konfiguration



