Über die Oberfläche Konvertierungsregeln lassen sich Konvertierungsregeln konfigurieren, die ausschließlich für eine Anwendung im Planhub-Server von Widemann Systeme relevant sind. So können die Daten in WS LANDCAD und auf dem Planhub-Server konsistent gehalten werden. Der Dialog für die Konvertierungsregeln kann im Planzeichenmanager   Export  Konvertierungsregeln bearbeiten aufgerufen werden. Der Menüpunkt Export steht nur im Expertenmodus zur Verfügung.


Zunächst zur Terminologie: Eine Konvertierungsregel ist eine Regel, nach der ein Sachdatenfeld bzw. -inhalt verschoben oder verändert werden soll. Beispiel einer Konvertierungsregel in natürlicher Sprache: "Verschiebe den Inhalt des Sachdatenfeldes 'weitere Zweckbestimmung' in das Sachdatenfeld 'Zweckbestimmung'. Sollte dieses bereits belegt sein, dupliziere es und verschiebe den Inhalt von "weitere Zweckbestimmung" in das Duplikat."

Eine Konvertierungsroutine ist ein Set von Regeln, die zu einem bestimmten Anlass gemeinsam durchgeführt werden, beispielsweise um den Plan für den Export einer neuen XPlan-Version vorzubereiten.

Die Oberfläche ist dreigeteilt: Auf der linken Seite sind oben die konfigurierten Konvertierungsroutinen aufgelistet. Ist dort eine Routine ausgewählt, so sind in der unteren Liste die Konvertierungsregeln dieser Routine sichtbar. Ist dort wiederum eine Regel ausgewählt, sind auf der rechten Seite die Eigenschaften dieser Regel sicht- und konfigurierbar.

Mittels der Hinzufügen-Schaltflächen links kann eine neue Routine bzw. Regel hinzugefügt werden. Um eine Routine hinzuzufügen, muss in das Textfeld neben der Schaltfläche ein Name eingetragen sein. Außerdem muss in der Liste oben eine Routine ausgewählt sein.

Die Regel-Arten im Einzelnen:

Die Konvertierungsregeln können anhand der folgenden Muster angelegt werden

  • Höhenregel

Diese Regel dient dazu, die alten Höhenangaben wie "TH min", "FH" etc. in die komplexen Angaben zu Höhenbezugspunkten zu konvertieren. 
Für jeden Höhenbezugspunkt muss eine eigene Regel erstellt werden (im Beispiel: TH). Als Triggerattribute sind nun alle Sachdatenfelder einzutragen, die - wenn belegt - zur Erstellung eines Höhenkomplexes für diesen Höhenbezugspunkt führen sollen (im Beispiel also TH, TH min, TH max, TH zwingend). Als weitere Attribute sind jene Sachdatenfelder einzutragen, die ebenfalls relevante Informationen für den Höhenkomplex beinhalten, jedoch nicht allein zur Bildung eines solchen Höhenkomplexes führen sollen (im Beispiel also der Höhenbezug und der abweichende Höhenbezug).

  • Komplex

Diese Regel dient dazu, frühere "flache" Sachdatenfelder in die neue, komplexe Form zu überführen.

Hierzu muss oben der Name des komplexen Sachdatenfeldes angegeben werden, in der Tabelle kann dann ein Mapping der bisherigen flachen Sachdatenfelder zu den Sachdatenfeldern im Komplex eingetragen werden. Die Spalte "duplizierbar" bezieht sich auf das flache Sachdatenfeld: Im Beispiel sind "Zweckbestimmung" und "detaillierte Zweckbestimmung" duplizierbar, d. h. die flache "Zweckbestimmung#001" würde zur flachen "detaillierten Zweckbestimmung#001" zugehörig sein, während die Aufschrift und die textliche Ergänzung nicht duplizierbar sind.

  • Präfix-Regel

Diese Regel dient dazu, frühere Sachdatenfelder, die mit einem "Präfix" versehen waren, in andere Sachdatenfelder zu überführen. Als Beispiel diene hier das alte Sachdatenfeld "weitere Zweckbestimmung", das nur für ältere XPlan-Versionen bis Version 4.1 verwendet werden soll. Die Inhalte sollen nun in das duplizierbare Sachdatenfeld "Zweckbestimmung" überführt werden:

  • Gesetzliche Grundlagen

In früheren Versionen gab es am BPlan u. a. die Sachdatenfelder "Version des BauGB" und "Text zum BauGB". Diese sollen nun in das komplexe Sachdatenfeld "Angaben zum BauGB" überführt werden.

Für weitere gesetzliche Grundlagen, beispielsweise die BauNVO, muss jeweils eine eigene Regel erstellt werden

  • Bauliche Nutzung/Gliederung 1

Früher gab es unter den Herstellern von XPlan-kompatibler Software keine einhellige Meinung darüber, welche fachlichen Inhalte in "Bauliche Nutzung" und welche in "Gliederung 1" gehören. In WS LANDCAD war daher "Bauliche Nutzung" ein frei beschreibbares Sachdatenfeld, das Inhalte wie "WR 1" oder "WR 2" aufgenommen hat, was von uns auch in Schulungen so gelehrt wurde. Nun gab es jedoch vor einiger Zeit eine Einigung, die sich leider nicht mit unserem bisherigen Ansatz deckt: Die "Bauliche Nutzung" soll allein die Angabe enthalten, welche bauliche Nutzung erlaubt ist (also z. B. "WR" für Reine Wohngebiete). Inhalte, die einzelne Gebiete dieser baulichen Nutzung gruppieren, also beispielsweise die Nummer "1", gehören künftig in die "Gliederung 1". Um diese Aufteilung nun herstellen zu können, muss Planhub wissen, welche Planzeichen, welche Inhalte in "Bauliche Nutzung" haben können. Dies kann in der Tabelle eingetragen werden.

Im Beispiel sind die IDs der drei Planzeichen für 1.1.1 Kleinsiedlungsgebiet (Farbliche, SW- und kombinierte Darstellung) mit dem Wert "WS" eingetragen.


  • Dachformen

Bis zur XPlan-Version 5.4 gab es ein Sachdatenfeld namens "Dachformen", in der die verschiedenen zugelassenen Dachformen kommagetrennt untergebracht werden konnten. Ab der Version 5.2 gab es jedoch parallel die Möglichkeit, "Dachform" zu duplizieren und die Inhalte somit etwas klarer darzustellen. Mit der Konvertierungsregel "Dachformen" werden nun die Inhalte aus dem Sachdatenfeld "Dachformen" in die benötigten Instanzen von "Dachform" überführt. Hierzu sind keine weiteren Einstellungen nötig - das Hinzufügen und Entfernen der Regel dient nur dazu, sie für die gewählte Routine zu aktivieren/deaktivieren.


  • Wegerechte

Es gibt einige Planzeichen, die Flächen kennzeichnen, auf denen Geh-, Fahr- und/oder Leitungsrechte gelten. Welche Rechte genau gelten, lässt sich im Sachdatenfeld "Typ" dieser Planzeichen festlegen. Dieses konnte schon immer dupliziert werden, es war früher jedoch auch möglich, explizit Werte wie "Geh- und Leitungsrecht" anzugeben. Um im Zuge der XPlanung sinnvolle automatisierte Abfragen zu ermöglichen, sollen künftig nur die grundlegenden Werte "Gehrecht", "Fahrrecht" u. s. w. einzeln verwendet werden. Die Konvertierungsroutine dient nun dazu, die alten, kombinierten Werte in die neuen, ggf. duplizierten Varianten zu überführen. Hierzu muss allerdings angegeben werden, welche Planzeichen von der Konvertierung betroffen sind.

Glücklicherweise haben die Planzeichen, die dies betrifft, in einer Planzeichenbibliothek stets die gleiche Nummer. Diese Nummer kann sich jedoch je nach Bibliothek unterscheiden. Daher ist die Bibliothek und die jeweils zugehörige Nummer zu konfigurieren.


  • Rechtscharakter

In der LANa2000.sqlite gab es den Fall, dass Rechtscharaktere umgeschrieben werden mussten. Aus dem Rechtscharakter "Festsetzung im BPlan" wird so beispielsweise die "Festsetzung", aus "Geplant" wird "Geplante Festsetzung im LPlan".

Diese Regeln können hier konfiguriert werden:

  • Sachdatentransfer Plan => Bereich

In der XPlan-Version 6.0 sind einige Inhalte vom Plan auf die einzelnen Bereiche übergegangen. Die Sachdatenfelder und ihre Inhalte müssen daher entsprechend übertragen werden. Hierzu muss auch festgehalten werden, um welche Art Plan es sich überhaupt handelt.