Der Schraffurmanager ist in der Lage, mit verschiedenen Schraffurtypen umzugehen und beinhaltet diesbezüglich umfangreiche Bibliotheken, die beliebig erweitert werden können. Als Schraffur gilt hierbei eine grafische Einheit (Schraffurmuster), welche ausgehend von einem Schraffurursprung nahtlos nach allen Seiten vervielfältigt wird und dabei eine Fläche ausfüllt. Die Schraffurtypen werden im Wesentlichen identisch angewendet, besitzen aber separate Eigenschaften und Optionen.

Der Schraffurmanager unterstützt folgende Schraffurtypen:


  • CAD-Schraffuren – Herkömmliche Schraffuren sind im CAD-System in ASCII-Dateien mit der Endung *.PAT abgelegt. So liegen z. B. alle vordefinierten, metrischen AutoCAD-Schraffuren abschnittsweise in der Datei ACADISO.PAT vor. Darüber hinaus können beliebig viele, individuelle Schraffurmuster in jeweils einer separaten PAT-Datei verwendet werden, die sich im Suchpfad des CAD-Systems befinden. Dazu gehören z. B. die WS LANDCAD-Schraffuren in der Entwurfsbibliothek, die nach den Kategorien Schraffuren, Topografie und Pflanzplanung in Unterverzeichnissen gegliedert sind und auch über Favoriten verfügbar sind. Zusätzlich dazu sind auch die vordefinierten CAD-Schraffuren für AutoCAD und BricsCAD in einzelnen Schraffurdateien vorhanden.


typische WS LANDCAD-Schraffur

typische CAD-Schraffur

Die Beschreibung eines Schraffurmusters in einer *.pat-Datei folgt einer programmierähnlichen Syntax und kann bereits bei primitiv anmutenden Mustern recht komplexe Ausmaße annehmen. In der CAD-Anwendung ist daher die Erstellung eines individuellen CAD-Schraffurmusters i. d. R. nicht möglich. Der Schraffurmanager überwindet diese Schranke, indem er selbstständig eine Schraffurdatei aus einem gezeichneten Muster programmiert. CAD-Schraffuren bestehen intern aus Linien und sind einfarbig. Die in der Bibliothek vorhandenen Schraffuren sind bereits einem zweckmäßigen Layer, z. B. SCHRAFFUR-PFLASTER, zugeordnet und nehmen dessen jeweilige Farbe an.


  • Blockschraffuren – Bei Blockschraffuren besteht die grafische Einheit aus einem Zeichnungsblock (*.dwg), welcher aus den gängigen 2D-/3D-Zeichnungsobjekten (mit Ausnahme von Pixelbildern) auf verschiedenen Layern bestehen kann. Die Grafik ist also nicht auf Linien beschränkt und kann mehrfarbig sein.


typische Blockschraffur

Blockschraffur mit Farbverläufen

Die Beschreibung einer Blockschraffur ist in einer *.blk-Datei enthalten und beinhaltet Parameter wie z. B. den Blocknamen, die Abstände nach allen Seiten, Skalierung und Drehwinkel. Die in der Bibliothek vorhandenen Blockschraffuren sind dem Hauptlayer SCHRAFFUR-BLOCK zugeordnet. Die Blockobjekte selbst liegen i. d. R. auf separaten, aussagekräftigen Layern, die an dem Präfix Blockschraffur_ erkennbar sind, wie z. B. Blockschraffur_Granit_hellgrau

Blockschraffuren sind genau wie CAD-Schraffuren anwendbar und werden ebenfalls als grafische Einheit in einer Gruppe zusammengefasst. 


  • Bildschraffuren – Bei Bildschraffuren besteht die grafische Einheit aus einem Pixelbild (i. d. R. *.jpg oder *.png). Daher sind Bildschraffuren v. a. für realistische Darstellungen geeignet und ähneln prinzipiell einem 2D-Rendering


Bildschraffur eines Pflastermusters

Bildschraffur mit Bodendeckern

Die Beschreibung einer Blockschraffur ist in einer *.pix-Datei enthalten und beinhaltet Parameter wie z. B. den Bildnamen, die Abstände nach allen Seiten, Skalierung und Drehwinkel. Die in der Bibliothek vorhandenen Bildschraffuren sind dem Layer SCHRAFFUR-BILD zugeordnet, welcher um ein Suffix für die Bedeutung erweitert ist, z. B. SCHRAFFUR-BILD-SEGMENTBOGENPFLASTER.

Bildschraffuren sind genau wie CAD-Schraffuren anwendbar und werden ebenfalls als grafische Einheit in einer Gruppe zusammengefasst.

 

  • Farbverläufe – Ein Farbverlauf besteht aus einer Flächenfüllung mit einem nahtlosen Übergang zwischen zwei Farben. Als Abstufungsfarbe kann auch Schwarz oder Weiß gewählt werden, was einer Abdunklung oder Aufhellung entspricht. Diese Tönung lässt sich auch automatisieren und fein einstellen, indem die zweite Farbe im Anwendungsdialog des CAD-Systems deaktiviert wird.

 

Aufhellung einer Farbe (bzw. Weiß als zweite Farbe) mit linearem Verlauf

Verwendung von zwei unterschiedlichen Farben mit sphärischem Verlauf

Die Beschreibung eines Farbverlaufs ist in einer *.gra-Datei enthalten und beinhaltet Parameter wie z. B. die Farbnamen von Anfangs- und Endfarbe sowie die Beschreibung des Farbverlaufs. Die in der Bibliothek beispielhaft vorhandenen Farbverläufe sind Pantone-Farben, die jeweils aufgehellt werden und dem Layer SCHRAFFUR-FARBVERLAUF zugeordnet sind. 

Farbverläufe werden neben den Farben v. a. durch ihre Ausrichtung definiert. Dies geschieht jeweils im Dialog bzw. der Multifunktionsleiste des verwendeten CAD-Systems.


  • Dynamische Schraffuren – Eine dynamische Schraffur zeichnet sich durch aufeinander folgende Teilbereiche aus, welche jeweils mit einem anderen Faktor schraffiert werden. Dadurch entsteht ein optisch dynamischer Eindruck, welcher mit konventionellen Mitteln nur sehr mühsam zu erstellen ist. Als Schraffurtypen können hierbei CAD-Schraffuren als auch Farbverläufe verwendet werden. Dynamische Schraffuren eignen sich daher z. B. als Rasenschraffuren oder aber zur Simulation von dynamischen Farbverläufen, deren Ausrichtung durch Schraffurgrenzen dynamisch nach innen oder außen definiert wird.

 

Dynamische Rasenschraffur

Dynamischer Farbverlauf

Die Beschreibung einer dynamischen Schraffur ist in einer *.dyh-Datei enthalten und beinhaltet Parameter wie z. B. die Anfangsskalierung, den Veränderungsfaktor, den Versetzabstand und die Anzahl der Versetzungen. Wird eine CAD-Schraffur als Quelle verwendet, ist deren gesamte Schraffurdefinition ebenfalls vorhanden, damit die dynamische Schraffur unabhängig funktioniert.

In der Bibliothek sind einige beispielhafte dynamische Schraffuren und Farbverläufe vorhanden. Während dynamische Farbverläufe dem Layer SCHRAFFUR-FARBVERLAUF zugeordnet sind, richtet sich die Layerzuordnung der dynamischen CAD-Schraffuren nach der jeweiligen Anwendung, z. B. SCHRAFFUR-RASEN.

Dynamische Schraffuren sind insbesondere durch ihre Umgrenzungen definiert, welche entweder durch Versetzungen automatisch generiert oder einzeln gewählt werden. Eine dynamische Schraffur wird als grafische Einheit in einem Block zusammengefasst.